Allergie und Berufswahl
Du bist zur Zeit dabei, Dir einen Beruf auszuwählen, den Du nach erfolgreicher Ausbildung möglichst lange ausüben möchtest.
Schülerinnen und Schüler, die bereits auf verschiedene Stoffe allergisch reagieren, müssen die "Allergie" bei der Berufswahl und Ausbildung unbedingt berücksichtigen.
Arbeitnehmer und bereits auch Auszubildende müssen teilweise vorzeitig ihre Berufstätigkeit bzw. ihre Berufsausbildung beenden, da sie auf Stoffe an ihrem Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz allergisch reagieren und dies durch mögliche Schutzmaßnahmen nicht mehr verhindert werden kann. Voraussetzung für dann notwendige Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation (etwa eine Umschulung für eine andere Tätigkeit) ist die Beendigung der "verursachenden Tätigkeit".
Damit Dir diese berufliche Entwicklung mit großen Problemen nicht passiert, haben wir für Dich wichtige Informationen in einer AAK-Broschüre zusammengestellt.
Während Deiner Wahl des Berufes solltest Du mit Deinen Eltern bzw. Angehörigen und dem behandelnden Arzt, Deinem Lehrer und Berufsberater genau beraten, ob Dir ein "geschützter Umgang" mit Berufs-Allergenen möglich ist oder welche Allergene in der Arbeitswelt unbedingt gemieden werden sollen.
Auf Grund der Umwelt-Belastungen in den vergangenen Jahren durch immer mehr künstliche Stoffe wie z.B. in der Luft oder in den Nahrungsmitteln sind die Abwehrkräfte (Immun-System) besonders von Kindern und Jugendlichen so gemindert, dass es bei immer mehr jungen Menschen zu allergischen Reaktionen im Privaten, aber später dann auch in der Arbeitswelt kommt. Diese Belastungen durch fremde/künstliche Stoffe müssen unbedingt reduziert bzw. möglichst vermieden werden.
In dieser Broschüre haben wir viele wichtige Aspekte zusammengestellt, damit Du möglichst Deinen Wunschberuf erlernen und lange ausüben kannst. Hierzu ist es aber unbedingt erforderlich, dass Du mit allen Möglichkeiten (Schutzmaßnahmen) den Kontakt mit Allergenen verhinderst, soweit nicht diese Allergene durch Ersatzstoffe ausgetauscht werden können.
Im Rahmen der Berufs-Wahl-Beratung von allergiekranken Schülerinnnen und Schülern wird häufig nach Berufen gefragt, die frei von Allergenen (Schadstoffen) sind. Eine genaue Beantwortung dieser Frage ist in der heutigen Zeit kaum mehr möglich, da überall entweder am Ausbildungs- oder später am Arbeitsplatz "natürliche Allergene" oder die immer häufiger vom Menschen hergestellten "künstlichen/chemischen Allergene" vorhanden sind. Ständig werden neue Stoffe entwickelt und in Umlauf gebracht. Wie der folgenden Tabelle entnommen werden kann, gibt es in der Arbeitswelt sehr viele Stoffe, die nach spezieller Sensibilisierung Allergien auslösen können (siehe Tabelle).
Du musst Dir bewusst sein, dass sich bei allen Personen, die bereits auf bestimmte Stoffe, z.B. aus dem Privatbereich, allergisch reagieren beim Umgang mit weiteren Allergenen am Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz "weitere Allergien" auf Arbeitsstoffe entwickeln können.
Du musst einerseits besonders vorsichtig sein gegenüber den Stoffen, auf die Du (auch am Ausbildungsplatz) bereits allergisch reagieren kannst. Als Beispiel nennen wir hier eine Nickel-Allergie, die Du z.B. durch das Tragen von Modeschmuck bekommen. Andererseits gilt diese Vorsicht gegenüber allen neuen Allergenen an Deinem zukünftigen Ausbildungs- bzw. später am Arbeitsplatz.
Schülerinnen und Schüler, die von der Neurodermitis betroffen sind, müssen bei ihrer Berufswahl und späteren Ausbildung bzw. Berufstätigkeit besonders vorsichtig sein, da es sonst zu zusätzlich zu gesundheitlichen Problemen der Haut und Atemwege kommen kann.
Allergene können auf den verschiedensten Wegen in Deinen Körper eindringen.
Mit Allergenen hat man in fast allen Berufsfeldern/Berufen zu tun. Deshalb ist es auch notwendig, zu wissen, welche Stoffe am Ausbildungs-/ Arbeitsplatz Allergien begründen und auslösen können.
Informationsquellen über Arbeitsstoffe, die Allergien auslösen können, befinden sich einerseits auf der Kennzeichnung des Behälters. Sensibilisierende Stoffe sind oft mit einem "S" gekennzeichnet. Weitere Informationen können auch dem Sicherheits-Datenblatt entnommen werden, die von den Herstellern erstellt und angefordert werden können. Darüber hinaus hat der Arbeitgeber für den Umgang mit Gefahrstoffen (zu denen sensibilisierende Arbeitsstoffe gehören) an den Arbeitsplätzen zu erstellen.
Der Handlungsschwerpunkt muss aber zukünftig in der Vermeidung des Umgangs mit diesen gesundheitsbelastenden Stoffen in der Arbeitswelt liegen (Einsatz von Ersatzstoffen). Und wo dies nicht möglich ist, müssen entsprechende Schutzmaßnahmen bis hin zum persönlichen Körperschutz getroffen werden. Wesentliche Schutz-Möglichkeiten werden später beschrieben.
Da sich eine Allergie z.B. auf einen Arbeitsstoff erst "entwickeln" muss, musst Du bei dieser chronischen Erkrankung besonders in der Arbeitswelt vorsichtig sein. Du kannst mit einem bestimmten Arbeitsstoff z.B. viele Monate "arbeiten", ohne dass es zu irgendwelchen körperlichen Reaktionen kommt. Dies gehört zur normalen Entwicklung, die oft nicht ernst genommen wird, da es ja noch kein "Leiden" gibt.
Additive | Gewächse | Naturstoffe |
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Gewürze Glycerin Gräserpollen Gummi Haare Haarfärbemittel Haarfixiermittel Haarwellmittel Haarstaub Handschuhe Hautschuppen Harze Hefe Hölzer Holzstaub Isocyanate Isoliermaterial Kautschuk Kleber Klebstoffe Kleidung Kobaltverbindungen Kolophonium Konservierungsmittel Kosmetika Kräuterpollen Kühlschmiermittel Kunstharzkleber Kunststoffe Lacke Leime Löthilfsstoffe Lösemittel Massageöle Medikamente Mehlstaub Metalle Mineralsteinstaub Mineralöle Mörtel Nahrungsmittel Narzissen Naturseide |
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