Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind
Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen – (AAK) e.V.

Allergien bei Säuglingen

Das Neugeborene reagiert besonders empfindlich auf Fremdstoffe

Das Neugeborene hat noch kein voll entwickeltes Abwehrsystem.

Erst nach und nach bildet sich das Immunsystem aus und "lernt", den Körper gegen eine immer größere Anzahl körperfremder Stoffe in unserer Umwelt zu schützen.

Zudem ist die Darmschleimhaut eines Kindes nach der Geburt noch recht durchlässig.

Allergen wirkende Fremdstoffe können deshalb sehr leicht in den Körper eindringen und das Immunsystem empfindlicher Kinder zur übermäßigen Produktion von Antikörpern vom Typ E anregen. Aus diesen Gründen neigen Säuglinge im 1. Lebensjahr besonders dazu, auf bestimmte Fremdeiweiße allergisch oder unverträglich zu reagieren. Zusätzlich begünstigt ein dauerhaftes Einwirken von Schadstoffen aus der Umwelt die Allergieentwicklung.

 

Erste vorbeugende Maßnahmen müssen bereits in dieser "sensiblen" Lebensphase ansetzen, bevor Krankheitssymptome auftreten.

 

Welcher Säugling ist gefährdet?

Es ist erwiesen, dass die Veranlagung, eine Allergie zu bekommen, vererbt wird. Das Risiko eines Kindes, allergisch zu erkranken ist umso größer, je mehr Familienmitglieder (Eltern, Geschwister) bereits an einer Allergie leiden. Dabei wird aber nicht etwa eine bestimmte Allergie, wie z.B. der Heuschnupfen oder das Asthma bronchiale vererbt, sondern nur die Bereitschaft zur allergischen Reaktion.

 

Kommen im engeren Verwandtenkreis (Vater, Mutter und Geschwister) bereits allergische Krankheiten vor, besteht für das Neugeborene ein erhöhtes Risiko, ebenfalls an einer Allergie zu erkranken.

 

Wie wird das Allergierisiko ermittelt?

Die beste Möglichkeit, das Allergierisiko des Neugeborenen zu ermitteln, bietet ein Fragebogen zu bereits bestehenden allergischen Erkrankungen in der Familie. Der Frauen- oder Kinderarzt veranlasst das Ausfüllen eines solchen Fragebogens und beurteilt anschließend die Höhe des Allergierisikos für das Kind.

Eine zusätzliche Bestimmung der Antikörper vom Typ E im Nabelschnurblut kann in seltenen Fällen helfen, bereits in der Schwangerschaft sensibilisierte Neugeborene zu erfassen. Für die Risikoabschätzung eignen sich diese Untersuchungen jedoch nicht.

Welche Allergien kommen bei Säuglingen vor?

Die typischen Krankheitsbilder allergischer Reaktionen können auch beim Säugling auftreten, so z.B. Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, Erkrankungen der Haut (Neurodermitis, Nesselsucht) sowie Erkrankungen der Atemwege (Asthma, Heuschnupfen, allergischer Dauerschnupfen).
 

Nahrungsmittelallergien sind sehr häufig

Die meisten Allergien im Säuglingsalter werden durch Nahrungsmittel verursacht.

Kuhmilcheiweiß ist hierbei der häufigste Auslöser, weil es oft das erste Fremdeiweiß darstellt, mit dem das Neugeborene über die Säuglingsmilch in Kontakt kommt. So sind die meisten Säuglingsmilchnahrungen, die als Ersatz für Muttermilch gefüttert werden, aus Kuhmilch hergestellt. Später kommen auch Hühnerei, Fisch, Soja sowie Nüsse als häufige Allergieauslöser hinzu.

Die Krankheitszeichen der Nahrungsmittelallergie äußern sich vor allem am Magen-Darmtrakt. Es kommt zu Erbrechen, Koliken, Durchfall, Schwellungen der Mund- und Rachenschleimhaut und Leibschmerzen. Starker Durchfall kann beim Säugling zu Gewichtsverlust und Entwicklungsstörungen führen.

Es ist durchaus möglich, dass ein Kind ein Nahrungsmittel, welches zuvor allergische Reaktionen ausgelöst hat, nach einigen Jahren der Karenz wieder verträgt. Dies ist vor allem bei Kuhmilch und Hühnerei der Fall. Nahrungsmittelallergien gegen beispielsweise Fisch, Nüsse oder Sellerie bleiben oft bis ins Erwachsenenalter bestehen. Diese Nahrungsmittel müssen daher häufig ein Leben lang gemieden werden.