Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind
Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen – (AAK) e.V.

Diskussionsabend: Erleben der Schulsituation von Schülerinnen und Schülern mit chronisch-somatischer Erkrankung

(Presseinformation 02.03.2022)

 

 

Schüler*innen mit Schmerzerkrankung und Diabetes, mit Asthma, Hauterkrankungen, Depressionen, Wirbelsäulenerkrankungen und Rheuma – sie alle erleben Barrieren und Probleme im schulischen Alltag. Eine Studie der Hochschule für Gesundheit (HSG) in Bochum in Kooperation mit der TU Dortmund, Fakultät Rehabilitationswissenschaften zum Erleben der Schul- und Unterrichtswirklichkeit von Schülerinnen und Schülern mit chronisch-somatischen Erkrankungen wurde durchgeführt. Gefragt wurde nach den Gelingensbedingungen und Barrieren im Hinblick auf die Bedeutung von schulischen Anpassungserfordernissen. Im Rahmen der Corona-Pandemie wurden zusätzlich die Digitalisierungsmöglichkeiten für die Jugendlichen in den Blick genommen.

Die Ergebnisse von ca. 150 Teilnehmer*innen liegen nun vor und sollen am 17.3.2022 von 18 bis 19.30 (ONLINE) vorgestellt werden. Anschließend können die Ergebnisse mit Prof. Dr. Walter-Klose, HSG  Bochum und Vertr.- Prof. Dr. Andreas Seiler-Kesselheim diskutiert werden und auf die Corona-Auswirkungen eingegangen werden. Einwahldaten: https://bbb.aak.de/b/mar-ivk-bdt-sjg

Kinder und Jugendliche fühlen sich oft, trotz ihrer objektiven Beschwerden, nicht als krank und sehen ihre Beschwerden als „normal“ an. Das mag im ersten Moment für Selbstständigkeit stehen - kann aber Probleme bei der Vorsorge der Behandlung und der Ausgestaltung in den sozialen Beziehungen zur Folge haben . Übergänge vom Kleinkindalter ins Schulalter, vom Schulkind zum Jugendlichen bringen Veränderungen mit sich, die zu vermeidbaren Konflikten innerhalb des Familiensystems, unterschiedlicher „peer-groups oder mit Kooperationspartnern aus Medizin, Therapie und Pädagogik führen können. Diese Transitionsprozesse durch die Kinder- bzw. Jugendlebensabschnitte gilt es aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick zu nehmen.

Weitere Informationen unter www.aak.de

 

Hintergrundinformationen

Patientenkompetenz + Fachkompetenz = Betroffenenkompetenz.
MitMachen!

AAK-Fachgespräche sind eine feste Einrichtung in der AAK-Arbeit.

17 Teilnehmer*innen einer AAK-Fachkonferenz in Frankfurt haben sich entschlossen 4 x im Jahr zusammenzutreffen um über ihre Erfahrungen der Auswirkungen allergischer Geschehnisse zu diskutieren.

Allergie ist für manche Familie kein einfaches „kurzfristiges Nicht-Vertragen“ – eine allergische Folgeerkrankung kann ein ganzes Leben durcheinanderbringen und das nicht nur der betroffenen Person sondern der ganzen Familie.

Kann etwas getan oder vermieden werden damit die allergischen Erkrankungen nicht weiter ansteigen, wie dass die Wissenschaft feststellt und der Bürger mit „aushaltbaren Symptomen“ resigniert erträgt? Und wenn was? Werden unangenehme Studien z.B. nicht publiziert? Werden sie zwar in den zuständigen Gremien diskutiert aber es kann nicht gehandelt werden, da die Politik bei z.B. „Umweltzonen“ und „LKWs“ keine Konsequenzen zieht? Was sind die Hintergründe, warum ist es so und was kann und wird der einzelne Mensch tun können um verantwortliche Entscheidungen in seinem Umfeld treffen zu können? Dies zu hinterfragen ist die Hauptaufgabe, die sich die Gruppe gestellt hat.Die Frage wieso Allergien trotz erzielter Erfolge in der Luftreinhaltungspolitik zunehmen, wurde kommentiert. Feinstaub kann nur ein Aspekt sein. Hinzu komme der Klimawandel und der damit verbundene veränderte Pollenflug, aber auch der generelle Lebenswandel. Als wichtiger Aspekt wird auch die Genetik angeführt, da das Genom für eine Allergie weitergegeben wird. Die Erfahrung der Verknüpfung von schädlichen Faktoren und der Ursache von Krankheiten erfuhr unter den Teilnehmern Zustimmung.

Aus den Fachgesprächen ergab sich die einhellige Meinung eine politische Instanz zum Schutz der Kinder auf den Weg zu bringen. Gibt es einen Kinderschutzbeauftragten auf Bundesebene, der die Belange von Kinderrechten vertritt und diese bei z.B. Gesetzesvorhabenänderungen ein Votum im Sinne von „vulnerablen“ (empfindlichen) Gruppen berücksichtigt werden muss. In mehreren Umweltgutachten wird seit 1999 auf die Notwendigkeit besonderer Beachtung bei der Abschätzung umweltbeeinflusster Gesundheitsbeeinträchtigungen bei besonders empfindlichen, sogenannten vulnerablen Gruppen, hingewiesen.

„Betroffenenkompetenz leben“ ist der Kernpunkt der AAK-Familien-Selbsthilfe-Arbeit seit nun über 40 Jahren.

Patientenkompetenz und Fachkompetenz ist die Betroffenenkompetenz, die mit Prävention und Rehabilitation vernetzt das komplexe Geschehen „Allergie“ zusammenbringen kann. Die nötige gesamtgesellschaftliche Diskussion steht auf der Agenda der AAK.

Kinder, die von Allergien oder chronischen Krankheiten betroffen sind, bewegen sich selbständig und kompetent in einer ihnen zugewandten, freundlichen Umgebung – dies ist das Ziel, das die AAK vor Augen hat und für das sie verstärkt auch die Möglichkeiten der digitalen Vernetzung nutzt.

Besondere Relevanz erlangt dieses Anliegen auch, da Allergien zu den häufigsten Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zählen (vgl. Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS)) und sich bei allergisch veranlagten Menschen die Folgen des Klimawandels als erstes bemerkbar machen. Beispielsweise geht mit längerem Pollenflug eine längere Irritation des Bronchialsystems durch Pollen und Feinstaub einher. So ist auch seit der KiGGS-Basiserhebung (2003 bis 2006) schon ein leichter Anstieg bei der Häufigkeit von Asthma bronchiale und Heuschnupfen, besonders bei Kindern bis 6 Jahren und hier vor allem bei Mädchen, zu verzeichnen.

Der Startschuss für die Verwirklichung des AAK-Ziels ist mit dem Beginn des Projekts MITMACHNetz im Mai 2015 gefallen. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Es zielt auf den Aufbau einer Web 2.0-gestützten Familien-Selbsthilfe-Plattform für gesundes Aufwachsen und Erwachsenwerden von allergiebelasteten Kindern und Jugendlichen.

Jetzt ist Ihr Engagement gefragt: Teilen Sie der AAK Ihre eigenen persönlichen Anliegen und Bedürfnisse mit, damit diese in den Mittelpunkt gestellt werden können:

  1. Wo läuft es gut, wo läuft es schlecht?
  2. Welche positiven Erfahrungen und Bewältigungsstrategien haben Sie und wo fehlt es an Verständnis, Orientierung oder Hilfe?
  3. Welche digitalen Selbsthilfe-Angebote nutzen Sie bereits?
  4. Wie müsste Selbsthilfe vor Ort aussehen, damit diese für Sie niederschwellig und gut praktikabel ist?

 

Konkret: Wie kann ich mich in das Projekt MITMACHNetz einbringen?

Melden Sie sich telefonisch 02772 9287-0 oder E-Mail: koordination@aak.de. Auf unkompliziertem Weg können Sie so direkt miteinander ins Gespräch kommen und Ihre Gedanken und Ideen äußern.

Geplant werden (ggf. online) Veranstaltungen und Workshops, zu denen Sie herzlich eingeladen sind und über deren genaue Daten wir Sie gern informieren.
 

Die AAK freut sich auf Ihr Engagement und gern auch auf das Engagement Ihrer Kinder!

 

Die AAK hält auf www.kinder-aak.de, www.aak.de und https://forum.aak.de/index.php?thread/22-ein-haustier-für-die-familie/ sowie auf AAK-Facebook Wissen, Erfahrungskompetenz und Fachkompetenz zum Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung für persönliche Entscheidungen bereit. Ziel der Aktivitäten der AAK ist, dass Kinder und Jugendliche mit allergischen körperlichen Folgeerscheinungen bestmögliche Behandlungen und Prävention sowie Verständnisfür ihre manchmal besondere Situation erfahren, die ihnen ein eigenverantwortliches Handeln ermöglicht. Selbsthilfe ist ehrlich, direkt, informativ und befähigt zu bewussten Entscheidungen und dazu, diese mutig umzusetzen.

Herausgeber:
Kinder- und Familien-Selbsthilfe „Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind – Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen (AAK) e.V.“, gemeinnütziger Verein, Augustastraße 20, 35745 Herborn
Telefon: 02772 9287-0 | Telefax: 02772 9287-9
Email: kinder-aak@aak.de; mitmachnetz@aak.de
Im Internet: www.aak.de | www.kinder-aak.de | https://forum.aak.de/ | www.facebook.com/AAKHerborn