Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind
Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen – (AAK) e.V.

Infotag der AAK zum Projekt „Starke Familie – Starke Kinder!“ am 31.10. im Hotel Bartmanns Haus

  Veranstaltungen

Wie man den Behandlungs- und Familienalltag mit allergiekranken Kindern stärkt und fördert

 

DILLENBURG. Die Kinder- und Familien-Selbsthilfe-Organisation Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind – Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen (AAK) e.V. hat das Projekt „Starke Familien – Starke Kinder“ ins Leben gerufen, das ein vielfältiges Angebot in Form eines übersichtlichen Hilfekatalogs eröffnen will, um möglichst die Bedarfe  der Familien zu erfassen und Vernetzungen mit öffentlichen Gesundheitsdiensten unter Berücksichtigung der Entwicklungsphasen (Ansatz der Transition) z. B. Gesundheitsamt, Ärzt*innen, frühe Hilfen, Jugendämter, Kiga/und Kita, Schule, Jugendeinrichtungen, die ersten Außenkontakte nach der kleinkindlichen Entwicklungsphase sind, Knotenpunkte der Vernetzung, anzuregen.

Dazu findet am 31. Oktober 2022 im Tagungsraum des Hotel Bartmanns Haus, Dillenburg, Untertor, eine Infoveranstaltung statt, die zum Ziel hat, eine medizinische, psychosoziale, regionale und multizentrische Plattform als „Orientierung im Hilfesystem“ weiterzuentwickeln.

Die vielen unterschiedlichen Anlaufstellen und Zuständigkeiten können Eltern verunsichern und ratlos machen, wenn es um die Alltagsbewältigung und die angemessene Reaktion auf Herausforderungen geht, die eine chronische Erkrankung mit sich bringt. Dazu gehört die Vernetzung von multidisziplinärer Zusammenarbeit Betroffener und Fachleuten mit- und untereinander, die mit dem Aufwachsen von Kindern zu tun haben.

Der Infotag, der mit der Begrüßung der Referenten und der anwesenden Gäste durch AAK-Vorsitzende Marianne Stock um 9.30 Uhr beginnt und um 12 30 Uhr mit einer Diskussionsrunde endet, wird inhaltlich identisch in der Zeit von 13.45 - 16.45 Uhr wiederholt. 
Von Dipl.-Psychologe Oliver Gießler-Fichtner von der Fachklinik Gaißach moderiert und vorgestellt werden Dipl. Rehab.-päd. Benita Eisenhardt vom Kindernetzwerk e.V. Berlin; sowie Prof. em. Dr. med. Klaus-Peter Zimmer von der Krokids-Stiftung zur Unterstützung chronisch kranker Kinder, Gießen, die in ihren Vorträgen das komplexe Geschehen Allergie bündeln – auch mit Blick auf Prävention und Rehabilitation.

Im Kontext von Familienanliegen Kinderrechten und öffentlichem Gesundheitsdienst zieht Prof, Zimmer ein praxisnahes Resümee und wird zum Thema: „Kinderrechte - Elternrechte versus öffentliche Pflichten“ über chronische Erkrankung: eine familiäre Herausforderung und die notwendigen sozialen Investitionen um ein Höchstmaß an Gesundheit zu erzielen, referieren. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen wird er über die Möglichkeit der Partizipation und Information der Patienten/Eltern in den Bereichen Garantenfunktion der Ärzte, Einrichtungsaufklärung sprechen, sowie über die adäquat ausgestattete Behandlungszentren und die bedarfsgerechte Einhaltung der fachlichen, ethischen und rechtlichen Behandlungsvorgaben. 

Innerhalb dieses Kontextes wird die AAK im Rahmen des SGBV §20h von der DAK gefördert und will mit diesem Projekt einen Hilfekatalog erstellen.

Nach Erfahrungsberichten von Eltern wird um 10 Uhr Oliver-Arnold Gießler-Fichtner über die Bedeutung von Gesundheitskompetenzen als Teil der sozialen Sicherheit referieren. 
Welchen Einfluss diese Kompetenz auf die Gesundheit hat, hängt unter anderem auch vom umgebenden Kontext ab. Politisch interessant ist auch, dass mit neuen Infektionskrankheiten sowie steigenden Kosten in der Krankenversorgung die Erwartungen an Bürger*innen wachsen, selbstverantwortlich und gesundheitsbewusst zu handeln. 

Der Paradigmenwechsel von einer elitären wissenschaftlichen Fachkompetenz hin zur Betroffenenkompetenz zeigt sich auch in der Fähigkeit, Informationen zur Prävention und Bewältigung von Krankheiten sowie zur Gesundheitsförderung zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden.
Gesundheitskompetenz ist von unterschiedlichen sozialen und persönlichen Kontextfaktoren abhängig: z.B. Schulbildung, finanzielle Sicherheit, Sozialstatus der Eltern, Fähigkeit zur Selbstregulation und Gewissenhaftigkeit. Schwer veränderbare Kontextfaktoren können als Barrieren den Weg zu einer guten Gesundheit selbst dann versperren, wenn die Motivation und die Kompetenzen dafür beim Individuum vorhanden wären: beispielsweise finanzielle Sorgen, ein herausfordernder Familienalltag, psychische Belastungen oder geringe Unterstützungen durch Behörden und Fachstellen.

Benita Eisenhardt wird zum Thema „Empowerment durch Information und Vernetzung – Best-Practice-Beispiele aus Sicht des Kindernetzwerk e.V.“ über die Bedeutung von Informationen für das Recht auf Selbstbestimmung und Partizipation und über strukturierte Informationsflüsse durch Netzwerkarbeit referieren. Des Weiteren zeigt sie auf, wie die Zugängigkeit von Informationen zum Hilfesystem gebündelt werden kann und benennt Best-Practice-Beispiele: Kinderversorgungsnetz Berlin und andere Plattformen.
Ab 11.15 stellt Rita Thielmann am Bespiel eines Projektes der Landesvereinigung Gesundheit Niedersachsen aus einer Gemeinde Präventionsketten im Umgang mit chronischen Krankheiten vor. Anschließend wird das AAK Projekt „Starke Familien – Starke Kinder“ vorgestellt, das mit der Diskussion möglicher Mitmachnetzpartner im „Hilfekatalog“ eine multizentrische Begleitung ermöglichen und Partnerprozesse zur Stärkung von betroffenen Familien anstoßen will. 

Mit einer Diskussionsrunde unter dem Motto „Offen Augen und Ohren“ (ab 12.15 Uhr) wird bei Kaffee und Erfrischungsgetränken die Veranstaltung offiziell ausklingen. In Gesprächen möchten wir dabei Ihre Erfahrungen und Hinweise, gerne auch Fragen, bedenken, beachten und mitberücksichtigen.
Alle Betroffenen Familien und an der Arbeit der AAK interessierte Bürgerinnen und Bürger sind zu diesem Infotag herzlich eingeladen.  

Hilfreich wäre eine Anmeldung, ob Interesse an der Veranstaltung vormittags um 9.30 Uhr oder alternativ nachmittags ab 13.45 Uhr besteht. Erreichen können Sie uns unter der Telefonnummer der AAK 02772 92870 oder E-Mail mitmachnetz@aak.de

Hintergrund zur AAK-Arbeit:

Das AAK-MITMACHNetz einbringen?

Melden Sie sich telefonisch 02772 9287-0 oder E-Mail: koordination@aak.de. Auf unkompliziertem Weg können Sie so direkt miteinander ins Gespräch kommen und Ihre Gedanken und Ideen äußern.
Geplant werden (ggf. online) Veranstaltungen und Workshops, zu denen Sie herzlich eingeladen sind und über deren genaue Daten wir Sie gern informieren.

Die AAK freut sich auf Ihr Engagement und gern auch auf das Engagement Ihrer Kinder!

Pressekontakt: Arbeitsgemeinschaft Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen (AAK) e.V. – gemeinnütziger Verein, Bundesverband · Augustastr. 20, I. Etage · 35745 Herborn · Tel. 02772 9287-0 · Fax 02772 9287-9 · koordination@aak.de · www.aak.de · Hier geht es zum Forum: forum.aak.de
Über die AAK: Die Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind – Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschupfen (AAK) e.V., steht für regionale und überregionale Austauschmöglichkeiten durch Kinder-Allergie-Foren, persönlich und im Internet. Sie tritt für die Rechte der Kinder im gesundheits-umwelt-politischen Bereich ein. Selbsthilfe gibt einzigartig Betroffenen die Möglichkeit zu einem wertvollen krankheitsrelevanten Erfahrungsaustausch und breiter unabhängiger Information.

Die Erfahrungen unterschiedlicher Krankheitsverläufe, Alltagsfragen und -tipps sowie unabhängige Informationen tragen erfahrungsgemäß zu einer positiveren Bewältigung des täglichen Lebens bei.

Im gemeinnützigen Verein Mitglied werden: Jahresbeitrag 25,– Euro (bei Bedarf wird der Beitrag ermäßigt). 

Programm

Durch das Programm führt:

Herr Dipl.-Psych. Oliver Gießler-Fichtner

Montag, den 31.10.2022

> 9.30 Uhr Beginn:

AAK-Vorsitzende Marianne Stock:
Begrüßung
mit Vorstellung der Mitarbeiter, anwesenden Gästen

> 9.35 Uhr
Herr Prof. em. Dr. med. K.-P. Zimmer
„Kinderrechte –
Elternrechte versus öffentliche Pflichten“
(Diskussion)

> 9:50 Uhr
Erfahrungsbericht einer betroffenen Familie

> 10:00 Uhr
Herr Dipl.-Psych. Oliver-Arnold Gießler Fichtner,
Fachklinik Gaißach
„Gesundheitskompetenz “

> 10.40 Uhr
Frau Dipl.-Rehab.-päd. Benita Eisenhardt
„Empowerment durch Information und Vernetzung –
Best-Practice-Beispiele aus Sicht des Kindernetzwerk e.V.“

> 11.25 Uhr
Rita Thielmann:
Vorstellung des AAK Projektes „Starke Familien –
Starke Kinder“
(Hilfekatalog) und Präventionsketten im
Umgang mit chronischen Krankheiten

> 11.55 Uhr
Offene Diskussionsrunde

> 12:30 Ende

Das Nachmittagsprogramm ist identisch. Es beginnt um 13.45 Uhr und endet mit der Diskussionsrunde gegen 16.45 Uhr.

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