Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind
Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen – (AAK) e.V.

Prävention allergischer Erkrankungen durch Hydrolysatnahrung

(Presseinformation 13.11.2002)

Teilnehmer waren:

  • Eltern mit allergiekranken Kindern,
  • allergiekranke Eltern mit Kinderwunsch,
  • sowie Vertreterinnen des Deutschen Hebammenbundes,
  • ErnährungsberaterInnen,
  • Hebammen.

Um den Eltern bei Fragen mit juristischem Rat zur Seite zu stehen, reiste auch Herr Dr. jur. Georg Maraun an. Herr Dr. Maraun ist Beiratsmitglied der AAK und Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft "Hilfe für Behinderte" in Hessen.

Frau Dr. med. Andrea von Berg, Leiterin des Forschungsinstituts zur Prävention von Allergien und Atemwegserkrankungen im Kindesalter, stellte die ersten Ergebnisse der großen Allergiepräventionsstudie GINI (German Infant Nutritional Intervention Program) vor, in der der Einfluss unterschiedlicher Ernährung (Muttermilch, herkömmliche Säuglingsmilch auf Kuhmilchbasis und drei verschiedene allergenreduzierte Säuglingsmilchen, sog. HA-Milchen) auf die Entstehung von Allergien untersucht wird. Diese Studie ist eine multizentrische Studie, an der außer der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Marien-Hospitals Wesel die beiden Münchener Universitätskliniken TU und Dr. von Hauner`schen Kinderspital beteiligt sind.

Die GINI-Studie wurde vom Bundesministerium für Forschung und Bildung finanziert. Die in der Studie eingesetzten Säuglingsmilchen wurden von den beteiligten Milchnahrungsherstellern kostenlos zur Verfügung gestellt.

Entsprechend den deutschen Ernährungsempfehlungen für allergiegefärdete Säuglinge sollte 4, besser 6 Monate voll gestillt werden und Beikost frühestens ab dem 5. Lebensmonat gegeben werden. Bis zum Ende des 1. Lebensjahres sollten aber keine Milchprodukte, kein Hühnerei, kein Fisch keine Nüsse, keine Zitrusfrüchte gefüttert werden. Bei der Zufütterung sollte darauf geachtet werden, dass jeweils nur 1 neues Nahrungsmittel pro Woche eingeführt wird.

Zu den allergischen Erkrankungen gehört das atopische Ekzem (Neurodermitis oder atopische Dermatitis), die Nahrungsmittelallergie, allergische Urtikaria, das Asthma broniale und der allergische Schnupfen. In den ersten Lebensjahren haben die Nahrungsmittelallergie und das atopische Ekzem ihren Häufigkeitsgipfel, erst später tritt das Asthma und der allergische Schnupfen auf. Kinder mit atopischen Ekzem entwickeln später häufig Asthma – in Abhängigkeit des Schweregrades zwischen 50 und 100 %.

Eltern und Fachleute aus Nah und Fern eilten herbei um die Möglichkeit von Prävention zu erfahren und schnell umzusetzen.


Das Ziel von Präventionsmaßnahmen durch die frühkindliche Ernährung ist es, die Häufigkeit von allergischen Erkrankungen im Kindesalter zu verringern,den Schweregrad der allergischen Erkrankungen abzuschwächen, die Kosten für das Gesundheitswesen zu reduzieren und die Lebensqualität für die ganze Familie zu erhöhen.

Die ersten Ergebnisse der GINI-Studie zeigen, dass Prävention allergischer Erkrankungen im ersten Lebensjahr möglich ist, wenn anstelle von normaler Kuhmilchformula hypoallergene  Säuglingsnahrung (HA-Nahrung) für die ersten 4–6 Monate ausschließlich oder ergänzend zur Muttermilch gefüttert wird, wenn die Mutter nicht voll stillen kann.

Um den Anstieg von Allergien in den letzte Jahrzehnten zu stoppen, ist nicht nur die einzelne Familie, sondern auch die Gesellschaft gefragt, wie Marianne Stock, die Geschäftsführerin der AAK, ausführte. Eltern mit chronisch kranken Kindern brauchen Unterstützung, um die Belastung durch ihr krankes Kind zu bewältigen.

Gerade vor, während und nach der Geburt benötigen die Eltern professionelle Hilfe.

Politische, regionale Netzwerke sollen den Eltern helfen, selbstbewusst und angstfrei mit dem Allergierisiko bzw. der allergischen Erkrankung des Kindes umzugehen. Bei den vielen, oft zweifelhaften Angeboten ist es wichtig, richtig informiert zu sein und die richtigen Ansprechpartner zu kennen.

 Das Allergiebündnis Allergieprävention (abap) vom Bundesministerium für Gesundheit initiierrt, ist ein organisations- und berufsübergreifender, interdisziplinärer Kooperationsverbund auf dem Gebiet der Allergiepräventiontätiger Organisationen in Deutschland. Nähere Infos finden Sie unter www.allergiepraevention.de.

Die AAK hat zu dem Thema Allergieprävention Materialen, die angefordert werden können unter:

Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind – Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen (AAK) e.V., Nassaustraße 32, Tel. 02772 9287-11, E-Mail: koordination@aak.de, Homepage: www.aak.de.