Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind
Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen – (AAK) e.V.

Patientenkompetenz + Fachkompetenz = Betroffenenkompetenz. Wer macht mit?

Presseerklärung zum AAK-Fachgespräch am 23.11.2016 in Frankfurt am Main

(Presseinformation 12.01.2017)

AAK-Fachgespräche werden in Zukunft eine feste Einrichtung in der AAK-Arbeit sein. Darauf haben sich die knapp 20 Teilnehmer einer kürzlich in Frankfurt veranstalteten Gesprächsrunde zum Thema „Kindliche Allergien gestern – heute – morgen“ einhellig verständigt.

Bei der von der Techniker Krankenkasse geförderten Konferenz wurde beschlossen, künftig vier Mal im Jahr zusammen zu kommen, um über die Folgen des allergischen Geschehens und aktuelle Fragen zu diskutieren.

Der rege Erfahrungsaustausch zwischen Experten aus Medizin, Psychologie, Wissenschaft, Politik und Verwaltung machte deutlich, dass Allergien für viele Familien weitaus mehr bedeuten als nur ein kurzfristiges „Etwas-Nicht-Vertragen“. Allergische Folgeerkrankungen können ein ganzes Leben durcheinanderbringen – und zwar nicht nur das Leben der Betroffenen, sondern auch dasjenige ihrer ganzen Familien.

Was kann und muss getan werden, damit allergische Erkrankungen nicht weiter zunehmen? Werden unangenehme Studien nicht publiziert? Werden sie zwar in den zuständigen Gremien diskutiert, ohne dass daraus aber Konsequenzen gezogen werden? Wie kann der Betroffene in seinem persönlichen Umfeld verantwortliche Entscheidungen treffen – ohne „aushaltbare Symptome“ einfach nur resigniert zu ertragen?

Die Experten äußerten die einhellige Meinung, dass es einer politischen Instanz zum Schutz der Kinder bedarf, etwa in Gestalt eines Bundes-Kinderbeauftragten, der z.B. bei Gesetzesvorhaben und -änderungen die Belange von Kindern vertritt und dafür sorgt, dass die Bedürfnisse so genannter „vulnerabler“, d.h. besonders empfindlicher Gruppen auf allen Ebenen berücksichtigt werden.

Lebhaft wurde über die Frage diskutiert, warum die Zahl allergischer Erkrankungen, insbesondere auch bei Kindern, trotz erzielter Erfolge in der Luftreinhaltungspolitik offenbar weiter steigt. Dabei rückten die Feinstaubproblematik, der Klimawandel, der damit verbundene veränderte Pollenflug, der generelle Lebenswandel und genetische Faktoren in den Vordergrund.

Dies gilt insbesondere bei der Gefahr von umweltbedingten Gesundheitsbeeinträchtigungen, worauf seit 1999 bereits in mehreren Umweltgutachten hingewiesen wurde.

Siehe z.B.: www.kinderumweltgesundheit.de/index2/pdf/gbe/6102_1.pdf

Seit fast 40 Jahren vereinen sich unter dem Dach der AAK Patientenkompetenz und Fachkompetenz zur „Betroffenenkompetenz“, die den Sachverstand zum komplexen Geschehen „Allergie“ bündelt, auch mit Blick auf Prävention und Rehabilitation.

Die für die Zukunft nötigen gesamtgesellschaftlichen Diskussionen stehen für 2017 auf der Agenda der AAK-Familien-Selbsthilfe-Arbeit.