Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind
Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen – (AAK) e.V.

Latex

Bei Latex ist eine Überempfindlichkeit gegen Naturlatex gemeint.

Gefährdet sind vor allem allergiebetroffene oder -gefährdete Kinder vor allem mit Handekzem und Kinder mit einer langen oder häufigen intensiv medizinischen Betreuung in Kliniken, die häufigen Kontakt zu Naturlatexprodukten haben.

Allergien gegen Latex sind heute nicht mehr selten, aber in weiten Kreisen der Bevölkerung noch zu wenig bekannt. Verstärkte Aufklärung und verbesserte Sicherheitsmaßnahmen sind notwendig.

Was ist Naturlatex?

Der Milchsaft zahlreicher Pflanzen wird hauptsächlich vom Baum "Hevea brasiliensis" für die Herstellung von Naturkautschuk gewonnen. Die Naturlatexallergie richtet sich gegen die zahlreichen, meist wasserlöslichen Proteine im Milchsaft. Bisher sind mindestens 50 solcher Proteine bekannt.

Naturkautschuk findet Verwendung bei der Herstellung zahlreicher Produkte des alltäglichen Gebrauchs (z.B. im Badeanzug) und ist besonders auch im medizinischen Bereich weit verbreitet. Es gibt ebenso eine große Anzahl von Grün- und Gemüsepflanzen, die Latexsaft enthalten. Die Zusammensetzung der Latexmilch der jeweiligen Pflanzen ist ähnlich der des "Hevea brasiliensis" und kann ähnliche Symptome auslösen.

Darüber hinaus können Pflanzen, deren Molekularstruktur ihrer Proteine ähnlich der von Latexproteinen ist, Kreuzallergie-Reaktionen auslösen, z.B. Bananen, Kiwis, Avokados. Extrakte dieser Pflanzen finden sich häufig in Kosmetika.

Manchmal tritt bei Latexallergie eine Zweitallergie auf Milchkasein auf.

  1. durch direkten Hautkontakt
  2. durch Schleimhautkontakt und
  3. durch Inhalation.

Eine besondere Gefahr stellen die meist allergenreichen, gepuderten Latexhandschuhe dar. Die wasserlöslichen Allergene (Proteine) gelangen beim Tragen über den Schweiß in den Handschuhpuder und von dort aus bei jedem Handschuhwechsel in die Raumluft. Dieser Puderstaub ist noch im Nanogrammbereich allergieauslösend.

 

Hautsymptome können auch ganz fehlen, es kann sofort zu systemischen Reaktionen kommen, z.B. Asthma bronchiale oder anaphylaktische Schockreaktionen was besonders gefährlich bei Operationen ist.

 

Die Schwierigkeit des Vermeidens von Latex im Alltag wie im medizinischen Bereich liegt darin, dass man häufig nicht weiß, worin es enthalten ist. Eine konsequente Deklaration von latexhaltigen Produkten könnte Gefahren für sensibilisierte Kinder und Erwachsene minimieren, ebenso der Verzicht auf latexhaltige medizinische Produkte in Kinderkliniken.