Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind
Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen – (AAK) e.V.

Grundsätzliche Anmerkungen

Die vorliegende Broschüre "Baubiologie" wendet sich an Eltern allergiekranker Kinder und Allergiekranke in verschiedenen Situationen:

  1. die ein Haus bauen und dabei möglichst Schadstoffe vermeiden wollen;
  2. die ihre Wohnung renovieren, verändern oder neu einrichten;
  3. die in ihrer Umgebung bzw. der Umgebung ihres Kindes nach Stoffen suchen, die Symptome auslösen;
  4. die schon wissen, welche Stoffe die Symptome auslösen, z.B. nach einem Allergietest, aber noch nach den Quellen der Allergene suchen.

Die Interessen der Leser dieser Broschüre sind also recht verschieden. Für die Gruppen 1 und 2 ist Kapitel IV besonders wichtig, die Betroffenen, die in 3 und 4 genannt sind, finden die für sie wichtigsten Hinweise in Kapitel V.

 

Einige Schwierigkeiten und in der Sache liegende Probleme dieser Broschüre seien gleich zu Anfang genannt: 

  • Da Menschen grundsätzlich auf alle Stoffe allergisch reagieren können und sich von den ca. 80.000 gebräuchlichsten chemischen Verbindungen in unserer täglichen Umgebung ca. 48.000 in Farben, Textilien, Kunststoffen, Baustoffen, Holzschutzmitteln (13) finden, kann diese kleine Schrift nur Anregungen liefern. Trotzdem ist sie wichtig; denn z.B. sind in der Atemluft einer Neubauwohnung bis zu 200 verschiedene Stoffe gefunden worden. Da wir durchschnittlich ca. 90 % unserer Zeit in Innenräumen verbringen, sollte die Innenraumluft nur die gar nicht mehr vermeidbaren Schadstoffe enthalten.
  • Die AAK ist kein wissenschaftliches Institut, sondern ein Zusammenschluss von Betroffenen. Wir tragen Meinungen von Fachleuten aus einzelnen Veröffentlichungen für den von uns betreuten Personenkreis zusammen. Wie überall gehen die Meinungen von Autoren in manchen Punkten auseinander. Welche Aussagen, Hinweise und Meinungen von wem stammen, entnehmen Sie den Nummern in Klammern, die auf die jeweiligen in der Literaturliste angegebenen Veröffentlichungen verweisen.
  • Das Gebiet ist so umfangreich, dass vieles hier nur angerissen oder verkürzt wiedergegeben werden kann. In Buchhandlungen und Büchereien finden Sie weiterführende Literatur zu diesem Thema.
  • Allergieauslösende Stoffe müssen von reizenden oder in anderer Weise schädlichen Stoffen unterschieden werden.
  • Allergieauslösende Stoffe sind unterschiedlich potent. Wichtig sind die Einwirkungsdauer und -breite des Allergens, der wiederholte Kontakt und die Allergenkonzentration. Zum Erwerb einer Allergie sind mehrere Voraussetzungen nötig:
  • Konstitution (körperliche Verfassung): Nicht jeder Mensch wird allergisch.
  • Disposition (Empfänglichkeit für Krankheit): Begünstigung, z.B durch Infekt oder andere Erkrankungen.
  • Exposition (äußere Krankheitsbedingungen): Kontakt mit sensibilisierenden Stoffen.
  • Reizende Stoffe wie beispielsweise Waschmittel, Lösungsmittel können bestehende allergische Reaktionen durch Vorschädigung z.B. der Haut oder Schleimhäute begünstigen und Allergien gegen weitere Stoffe erleichtern. Wiederholte Kontakte verstärken die allergische Reaktion.
  • Es ist daher für die Betroffenen wichtig, die sensibilisierenden Krankheitsursachen zu kennen: Inhalation ausgasender Substanzen bzw. an Staub gebundene Stoffe, Aufnahme mit der Nahrung oder direkten Hautkontakt.
  • Im Gegensatz dazu steht die toxische (giftige) Kontaktdermatitis. Hier handelt es sich um eine direkte Hautschädigung durch Kontakt mit toxisch wirkenden Stoffen, wie z.B. Chemikalien. Die Kontaktdermatitis ist nicht allergisch bedingt, sondern sie tritt bei allen Personen auf, die dem giftigen Stoff ausgesetzt sind.
  • Selbst wenn ein Stoff als "allergieauslösend" beschrieben wird, muss dies im Einzelfall nicht unbedingt zutreffen. Oft hat man Allergien bei Personen festgestellt, die mit den Stoffen am Arbeitsplatz umgehen. Für denjenigen, der mit solchen Stoffen wohnt, kommt es darauf an, ob sie direkt mit dem Organismus in Berührung kommen, also z.B. ausgasen, oft berührt werden, als Staubteilchen in der Luft sind usw. (siehe Kapitel III).
  • Die Erkenntnisse stammen oft aus der Arbeitsmedizin und sind nur unter Vorbehalt auf den Wohnbereich zu übertragen. Zum einen sind in der Wohnung die Konzentrationen nicht so hoch, zum anderen ist dort aber die Einwirkungsdauer i.d.R. länger als am Arbeitsplatz.